Rezension: Meuchelmord – Waffenträger

Meuchelmord – „Waffenträger“ (Purity Through Fire / Worship Tapes 2019)

Die letzte Veröffentlichung von Meuchelmord liegt noch gar nicht solange zurück, als mit „Waffenträger“ das 5. Album angekündigt wurde. Das vorherige Album gehört für mich zu den BM Klassikern aus Deutschland, dennoch war ich gespannt, ob Meuchelmord daran anknüpfen würden können. „Waffenträger“ ist bereits Ende Mai des letzten Jahres als CD Version und als Tape Version erschienen, im März diesen Jahres jedoch erscheint die normale LP Version und eine aufwendigen Holzbox mit einigen Bonusmaterial. Kommen wir nun zu den Fakten des Album: „Waffenträger“ umfasst 11 Songs, wobei es eigentlich nur 9 Stücke sind, denn die letzten beiden Songs werden nochmals von 2 Gastsängern in der jenigen Muttersprache vorgetragen, aber dazu kommen wir dann etwas später. Die Spieldauer liegt bei 47 Minuten. Meuchelmord ist rauer, roher und ungeschliffener BM, der auf dem neuesten Werk seine unnachahmlichen Charme versprüht.

Das Vorgänger Album fiel letztes Jahr leider der Zensur in Deutschland zum Opfer, weshalb es umso schöner ist, das „Waffenträger“ bereits das Licht der Welt erblickt hat und den bereits eingeschlagenen Weg schnörkellos fortsetzt. Schon wenige Augenblicke genügen und der Hörer fühlt sich in den 2. Weltkrieg zurück versetzt. Flakfeuer und MG Salven erzeugen eine beklemmende Atmosphäre. Das Album beleuchtet den 2. Weltkrieg aus verschiedenen Blickwinkeln mit verschiedenen Schwerpunkten wie der Ostfront oder der Heimatfront. Die Stücke sind auf den ersten Blick in sich komplexer und facettenreicher und erzeugen eine unheimliche dichte und intensive Stimmung. Insgesamt handelt es bei dem Album um das vielseitigste Werk von Meuchelmord. Songs wie z.B. „Feuersturm“ oder „Kaltes Land“ zeigen dabei sehr deutlich, welches spielerisches Potenzial die Band in sich trägt. Rasender BM im Hochgeschwindigkeitsbereich wie bei „Feuersturm“ oder schleppender Gitarrensound wie in „Kaltes Land“  sind hier klasse Beispiele wie vielseitig das Album geworden ist. Cernnunos versteht es seinen Songs Leben einzuhauchen, wenige gut platzierte Samples verstärken die Atmosphäre um ein Vielfaches. Die druckvolle und mächtige Produktion trägt zum guten Gesamtbild des Albums bei.
Jeder, der bereits eine der vorherigen Werke von Meuchelmord kennt, weiß was ihn erwartet und große Überraschungen im negativen Sinn bleiben zum Glück aus. Die Besonderheiten des Albums liegen in der Thematik des 2. Weltkriegs und der dadurch resultierenden möglichen Aufmerksamkeit durch Antifa oder sonstige Gutmenschen, aber sei es drum „Waffenträger“ ist ein beeindruckendes Gesamtwerk, das zu den besten Veröffentlichungen des vergangenen Jahres gehört. Nachhaltig am meisten beeindruckt haben mich die bereits erwähnten Songs „Kaltes Land“ und „Feuersturm“, zumal beide Stücke zweimal ihren Weg auf das Album gefunden haben und von zwei Gastmusikern in deren jeweiligen Muttersprache vorgetragen werden.

Fazit:
Meuchelmord schafft es auf ihren aktuellen Werk „Waffenträger“ die Wirren und Ereignisse des 2. Weltkrieges stimmungsvoll einzufangen. Spielerisch steigert sich die Band nochmals deutlich. Freunde des Vinyls dürfte es freuen, dass im März „Waffenträger“ als LP Version über Purity Through Fire erscheint. Ganz klare Kaufempfehlung an Alle, die das Album bisher noch nicht ihr Eigen nennen.

Trackliste:
1. Anmarsch
2. Wolga-Bataillon
3. Ostfront
4. Kaltes Land
5. Grabenkampf
6. Feuersturm
7. Flakfeuer
8. Sieben Tage
9. U Boote vor!
10. Firestorm
11. Kylmä maa

Lineup:
Cernunnos: Alle Instrumente & Vocals
Firestorm vorgetragen durch Hrafn / Thy Dying Light
Kylmä maa vorgetragen durch Tyrant / Malum


[youtube https://www.youtube.com/watch?v=Zpy8RC6Xs1s]

Bewertung: 5/6

Band: https://www.facebook.com/meuchelmordblackmetal/

@ Mjöllnir 2020

Erstveröffentlichung der Tonträgerbesprechung erfolgte beim Black Info Telegram Kanal. Der Kanal des Black Circle HMC