Mavorim im Gespräch mit Black Info
Yggdrasil: Grüß Dich Baptist! Endlich hab ich auch mal die Gelegenheit, Dich mit Fragen zu löchern. Es ist ja nicht das erste Interview, welches Du führst. Ich hoffe trotzdem, dass das unserige noch einige neue Erkenntnisse bezüglich Mavorim bringen kann.
Baptist: Grüße! Ich werde mein Bestes tun.
Yggdrasil: Wie kamst Du auf den Namen Deines Projekts und was verbirgt sich dahinter?
Baptist: Was sich hinter dem Namen und seiner Bedeutung verbirgt, behalte ich für mich.
Yggdrasil: Okay, akzeptiert. Deine Texte sind zum einen sehr persönlich, zum anderen sehr kämpferisch. Woher holst Du Dir die Inspirationen dazu?
Baptist: Meine Inspirationen schenkt mir das tägliche Leben. In der heutigen Zeit wird alles was einen Wert trägt mehr und mehr durch die Nichtigkeiten der heutigen Zeit verwaschen. Die einen werden von den Nichtigkeiten regelrecht vergiftet und erliegen diesen mit ihrer ganzen Existenz…die anderen kämpfen dagegen an.
Yggdrasil: Das klingt sehr plausibel. Seit wann machst Du eigentlich selbst Musik und bist Du Autodidakt, was das Bedienen der verschiedenen Instrumente angeht?
Baptist: Ich mache ca. seit meinem 14. Lebensjahr selbst Musik und ja, ich habe mir das Bedienen der Instrumente die ich verwende selbst angeeignet.
Yggdrasil: Respekt! Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Purity Through Fire und wie zufrieden bist Du bisher mit deren Arbeit?
Baptist: Als ich zusammen mit Worship Tapes an der VÖ zu „Der König ist tot“ gearbeitet habe, hat der Herr hinter WT einen Kontakt zwischen PTF und mir geknüpft. Ich bin mit der Zusammenarbeit mit PTF als auch Worship Tapes mehr als zufrieden und auch sehr dankbar.
Yggdrasil: Das freut mich zu hören. Fällt es Dir schwer, das Komponieren neuer Musik und Schreiben neuer Texte mit den Verpflichtungen des Alltags in Einklang zu bringen?
Baptist: Nein, das fällt mir nicht schwer. Natürlich bin ich zeitlich wie jeder andere durch den Alltag etwas eingeschränkt, aber ich denke, ich habe einen guten Weg gefunden meine Zeit gut aufzuteilen.
Yggdrasil: Gab es denn schon Anfragen seitens der Mainstream-Presse bezüglich Mavorim oder wurdest Du schon persönlich eher ablehnend als NSBM diffamiert?
Baptist: Die gab es tatsächlich noch nicht und es kümmert mich ehrlich gesagt auch nicht. Für diese Leute mache ich keine Musik. Auch das hielt sich bisher in Grenzen. Es gab hier und da vereinzelt die Frage, ob Mavorim eine NSBM Band sei und auch im Netz wurde bei manchen Beiträgen Mavorim hart diskutiert. Auf so etwas gehe ich nicht ein. Diese Menschen können sich herbeifantasieren was sie wollen.
Yggdrasil: Ja, sowas bleibt in der heutigen extrem vernetzten Welt leider nicht aus. Wie nehmen Deine Lieder Form an Deine und was entsteht dabei zuerst, Text oder Musik?
Baptist: Das ist unterschiedlich. Für mich ist Musik so etwas wie eine Therapie in der ich Erlebnissen, Hoffnungen und Gedanken Ausdruck verleihen kann und danach richtet sich der musikalische als auch der textliche Faktor. Was nun zuerst fertig gestellt wird, ist immer spontaner Natur.
Yggdrasil: Es gibt ja heutzutage mehr Einmannprojekte als jemals zuvor. Wie siehst Du die Arbeitsweise ganz allein im Vergleich zu einem Bandgefüge?
Baptist: Wirklich? Mir ist das nie so aufgefallen, aber ich beobachte das auch nicht so akribisch. Ich finde beides hat seine Vor- und Nachteile. Bei einem Einmannprojekt hat man die Möglichkeit seinen eigenen Gedanken Ausdruck zu verleihen, ohne sich um die Meinung Anderer zu scheren. Allerdings ist es auch eine tolle Angelegenheit mit Menschen zusammen zu arbeiten, die eine ähnliche Sichtweise der Welt in sich tragen wie man selbst. Ich glaube das, was bei einem Einmannprojekt wirklich von Vorteil ist, ist die Zeitersparnis beim Schreib- und Aufnahmeprozess.
Yggdrasil: Alles klar. Wie sind denn die bisherigen Resonanzen auf Dein aktuelles Werk „Axis Mundi“? Die A5-CD-Version war ja zumindest schon mal im Vorverkauf komplett vergriffen!
Baptist: So wie ich das beurteilen kann, sind die Resonanzen auf „Axis Mundi“ bisher sehr gut. Auch das ist etwas, was aber nicht heißen soll, dass ich mich nicht über Lob und den Zuspruch eines zufriedenen Hörers freue! Noch mehr freut es mich, dass das ganze Konzept hinter „Axis Mundi“ von vielen verstanden wurde wie es gemeint war.
Yggdrasil: Das klingt gut. Sich mit den Texten auseinender zu setzen, halte auch ich für wichtig. Was hältst Du vom Releaseverhalten anderer Projekte, welche mitunter 2-3 Alben pro Jahr veröffentlichen? Könnte da auf Dauer die Qualität der Musik darunter leiden?
Baptist: Haha, da fallen mir gleich einige Projekte ein! Naja, jeder wie es ihm gefällt, sage ich dazu. Ich finde es dem Hörer und seiner Börse gegenüber etwas schroff, da der als leidenschaftlicher Sammler oft jedes Werk besitzen möchte. Wenn die VÖs dann auch noch streng limitiert sind, muss dieser sich natürlich ran halten und sein Erspartes opfern… Ich nehme mich dabei selbst als Hörer natürlich nicht aus. Mit Mavorim halte ich mich zwar auch schon gut ran, aber ich denke, dass 2 bis 3 Alben zuviel sind. So ein Album muss man erstmal wirken lassen und die Hörer damit eine Weile beschäftigen, damit diese auch die Möglichkeit haben, sich darin zu verlieren, bevor es weitergeht.
Yggdrasil: Hast Du Dein eigenes Aufnahmestudio daheim oder nimmst Du extern auf?
Baptist: Ein richtiges Studio würde ich es nicht nennen, aber ja ich habe die Möglichkeit zu Hause aufzunehmen.
Yggdrasil: Wie sieht es denn mit der lokalen BM Szene bei Dir in der Gegend aus, was weitere Bands, Konzerte, Clubs oder Treffs angeht?
Baptist: Wir haben hier in den Alpen leider keine lokale Black Metal Szene und wenn doch, dann versteckt sich diese sehr gut. Auch was Clubs und Bands betrifft, sieht es im Allgäu sehr mau aus. Ich habe hier einen sehr guten Freund in meiner Nähe, der tief in der Szene verwurzelt ist und auch vielen bekannt sein dürfte. An dieser Stelle einen Gruß! Er weiß, wer er ist!
Yggdrasil: Ja, ich glaube ich weiß, wen Du meinst. Kannst bzw. willst Du schon was über Deine nächsten Pläne bezüglich Mavorim verraten?
Baptist: Das ist momentan Alles noch Verschlusssache.
Yggdrasil: Alles klar. Dann danke ich Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast und dass Deine Kreativität nie versiegen möge. Man sieht sich dann beim Haexansabbat und bei Schwarzmetall über’m Miriquidi.
Baptist: Ich danke Dir ebenfalls für das Interesse und Deine Zeit! Wir sehen uns in alter Frische!
Das Gespräch wurde von Yggdrasil für Black Info geführt