Interview mit Transzendenz

Black Circle Member Yggdrasil hat mit der Kapelle Transzendenz ein interessantes Gespräch geführt. Aber lest selbst…

Yggdrasil: Hallo alle Miteinander! Ich freue mich, dass Ihr Euch für ein kurzes Interview bereit erklärt habt, um mir Rede und Antwort zu stehen.

Transzendenz: Hallo Yggdrasil! Du hast uns gefragt und wir antworten gerne, wenn wir auf Augenhöhe gefragt werden. Auch von uns noch Respekt, dass Du uns fragst.

Yggdrasil: Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zum ersten Mal von Euch Notiz nahm, als Ihr beim „Erase The Sun – Dritter Angriff“ in Zwickau am 15.2. diesen Jahres als erste Band auf die Bühne gestiegen seid. War das Euer erster Auftritt oder habt Ihr vorher schon mal irgendwo live gespielt?

Transzendenz (Mustex): Offiziell war es unser erster Auftritt.

Transzendenz (Letzte Stund): Als Formation Transzendenz war es unser erster Auftritt. Tatsächlich existieren auch bisher erst 2 Lieder von uns, wobei alle live gespielten schon im neuen Gewand präsentiert wurden.

Yggdrasil: Was war der Grund der Umbenennung von vormals Syndrom Einsamkeit in Transzendenz? Einige Konzertbesucher inklusive mir waren an diesem Abend etwas verwirrt, ob der unterschiedlichen Namen auf Running Order und Bandbanner auf der Bühne.

Mustex: Was letzte Stund sagt…

Letzte Stund: Unser vorheriges Projekt orientierte sich am Anfang sehr am DSBM mit chaotischen Strukturen. Als Moz und Nebo uns komplettierten, war es sehr schnell klar, dass wir Bandnamen ändern bzw. Beerdigung und Geburt eine unabdingbare Folge sein werden. Die gesteigerte Qualität spricht für sich selbst. Die Verwirrung war verständlich, aber auch bewusst gewählt.

Yggdrasil: Wie kam es zur Buchung beim Erase The sun und wie war die Resonanz des Publikums?

Mustex: Soweit ich das mitbekommen habe, sind wir sehr gut angekommen.

Letzte Stund: Der Veranstalter fragte bei uns an, ob wir nicht Lust hätten zu spielen? Das lag sicher an der „Gottesvernichtung“-EP.

Yggdrasil: Ich beziehe Syndrom Einsamkeit hier mal mit ein, da Transzendenz ja quasi eine Metamorphose von erstgenannter Formation sind. Eure zahlreichen Splits als Syndrom Einsamkeit und Euer bisher einziges Vollalbum „Das Erwachen“ von 2018 waren ja oft auf nur 50 Stück limitiert. Warum diese extrem strengen Limitierungen? Beabsichtigt Ihr nicht, mit Eurer Musik ein paar Leute mehr zu erreichen?

Mustex: Es ist schon schwierig, heutzutage 50 Stück zu verkaufen, deswegen gleich die strenge Limitierung.

Letzte Stund: Die Limitierungen waren genau richtig so. Von diversen Veröffentlichungen sind dennoch weiterhin Exemplare zu erwerben. Mitunter waren es auch nur 25 erhältliche Exemplare. Syndrom Einsamkeit war sehr speziell und nicht für den Black-Metal „Otto-Normalverbraucher“ gedacht.

Yggdrasil: Anstatt nur zwei fester Mitglieder haben Du und Mustex, dem ja auch Wolfmond Production gehört, mit Nebo an der zweiten Gitarre und Moz am Schlagzeug jetzt ein komplettes Bandgefüge. Strebt Ihr weitere Live-Aktivitäten an?

Mustex: Wir sind hier und da zumindest vorgemerkt für Konzerte. Man hofft, dass es mehr wird, aber das liegt nicht in unserer Hand.

Letzte Stund: Transzendenz bestehen von Beginn an aus Mustex, Moz, Nebo und mir, also Letzte Stund. Anfang 2021 spielen wir im Blackland Berlin und wenn die Bedingungen stimmen, dann sind wir gewillt öfter zu spielen.

Yggdrasil: Ist nach Eurer Split mit Impera, denen ja Euer Schlagzeuger auch angehört, bereits ein erstes Vollalbum geplant?

Transzendenz: Unser Sänger tritt da gerne mal aufs Gaspedal für neue Lieder, aber wir machen uns da keinen Stress. Aber klar, geplant ist das schon.

Yggdrasil: Was könnt Ihr uns zu den Texten sagen? Schreibt die Euer Sänger alleine? Was dient als Inspiration?

Transzendenz: Das Grundgerüst der Texte stammt bisher von unserem Sänger, aber jedes Mitglied hat immer Einfluss darauf und kann dazu steuern. Es ist unsere gemeinsame Band.

Letzte Stund: Inspiration…gute Frage! Eine Mischung aus Gefühlen, Gedanken und Impulsen. Naturverbundenheit und Religionsfremdheit stehen, wie zu hören, im Mittelpunkt.

Yggdrasil: Ihr als Underground-Band fühlt Euch ja mit Selbigem stark verbunden. Haben außer Black Metal Germania auch noch andere Magazine von Euch Notiz genommen?

Transzendenz: Nein, gar nicht und ist auch nicht wichtig! Wir machen die Musik in erster Linie für uns. Klar mag man Resonanz, ist aber kein Muss.

Yggdrasil: Wie zeitintensiv sind Transzendenz mittlerweile? Produziert Ihr Eure Tonträger selbst? Wieviel Zeit bleibt Mustex für Wolfmond Production und Euch für Eure anderen Projekte wie Hagalaz (Du und Mustex) oder Ashtavakra (Nebo)?

Letzte Stund: Wir müssen nicht Ewigkeiten proben, um gute Strukturen zu schaffen. Jeder hat seine „Aufgaben“ und alle Projekte kommen sich nie in die Quere. Hagalaz schleppt sich, aber ist ok, geht nicht anders, da ja dort noch 2 (neuerdings 3) weitere Mitstreiter am Werk sind.

Mustex: Label läuft ganz gut. Das mach ich alles nach der Arbeit.

Nebo: Ich sitze in meiner Freizeit sehr gerne an der Gitarre. Mit der Band kommen nur noch gelegentliche Bandproben und ein paar Auftritte hinzu.

Yggdrasil: Was haltet Ihr von den Plattformen, sozialen Netzwerken und der allgemeinen Vernetzung der heutigen Zeit? Gerade in Zeiten der Meinungszensur und geschwungenen Grauzonenkeule, vorsichtig ausgedrückt, ist es sicherlich nicht einfach, sich zurückzuhalten oder anders herum gedacht, ist man veranlasst, die Präsenz evtl. auf ein Minimum zu beschränken? Dies wäre ja der Inbegriff des Underground. Wie seht Ihr das?

Transzendenz: Mit sozialen Netzwerken gehen wir unterschiedlich um. Da sind wir absolut verschieden eingestellt. Mustex und Letzte Stund sind da offensiver. Nebo und Moz sind zurückhaltender bzw. ablehnend. Jede Meinung hat eine Ursache, also sollte die auch ausgesprochen werden dürfen. Es ist an sich sogar Pflicht! Wegen Deiner Frage des Underground, auch darum Limitierungen. Momentan scheint es ja eh nur finnischen BM zu geben (*schmunzel*).

Yggdrasil: Zum Abschluss sei noch die Frage gestattet, ob es denn irgendwann einmal Neuauflagen Eurer Scheiben geben wird, welche Ihr als Syndrom Einsamkeit veröffentlicht habt?

Letzte Stund: Nein! Live werden sicherlich das eine oder andere Lied gespielt werden, aber Neuauflagen wird es nicht geben.

Mustex: Die Best Of und die vor kurzem erschienene Split-CD mit Anti-R von Syndrom Einsamkeit sind die beiden letzten CDs und werden es auch bleiben. Das wäre ja auch nicht wirklich Underground.

Yggdrasil: Das war ein überaus informatives Gespräch mit Euch. Dann hoffe ich, dass Ihr mit Transzendenz alle Eure Pläne verwirklichen könnt und wir uns mal wieder bei dem ein oder anderen Konzert über den Weg laufen.

Transzendenz: Machen wir und wir werden von uns hören lassen, was wohl nicht Jedem passen wird.

Moz: Von mir gehen Grüße an: H. Lastu, Sova von Barathrum, Natxo von Antlers, Jakko von Goatmoon, Sköll von Purest, Widar von Bilskirnir, Lord von Impera und Pionier.

Letzte Stund: Ich grüße Rob Darken, Lord und die Frankenberger sowie die Bande aus Finnland. Ein Fuck off an Lügner und Verräter!! Außerdem grüße ich noch den Goreminister und Iblis.

 

Das Gespräch wurde geführt von YGGDRASIL für Black Info