CD Kritik: Adalwolf – Christenfeind

Album des Monats November 2019

Adalwolf – Christenfeind (CD: Eigenproduktion, Kassettenversion: Worship Tapes 2019)

Nach 4 langen Jahren ohne eine neue Veröffentlichung ist es nun soweit und die brandenburgischen BM Formation Adalwolf veröffentlicht mit „Christenfeind“ ihr drittes Album. Wie bereits in einem früheren Interview angekündigt, wagt die Band aus lyrischer Sicht einen Rückschritt in die Demotage der Band und die Stücke werden so musikalisch aufgewertet. Fans die, die Demos noch nicht kennen, erhalten so einen Einblick in die Anfangstage der Band. Musikalisch bleibt sich die Band treu und präsentiert rohen und ungeschliffen BM, der sich stark am schwedischen BM der frühen 90ziger orientiert. Lass wir nun aber die Fakten von „Christenfeind“ sprechen. Insgesamt bietet das Album 9 Songs und die Spieldauer liegt bei knapp 50 Minuten. „Christenfeind“ ist als CD Version direkt über die Band und als Kassettenversion über Worship Tapes erschienen.

 

Was hab ich mich über die Ankündigung des neuen Adalwolf Albums „Christenfeind“ gefreut, immerhin liegt die letzte Veröffentlichung bereits 4 Jahre zurück. „…Wenn der Wolf sich erhebt“ zählt auch heute noch zu meinen Lieblingsalben, weshalb die Erwartungen meinerseits an „Christenfeind“ doch schon sehr hoch lagen. Um es vorweg zu nehmen die Erwartungen wurden erfüllt und das brandenburgische Trio konnte sich im Vergleich zum Vorgängeralbum spielerisch nochmals deutlich steigern. Die Song wirken in ihren Strukturen filigraner und ausgereifter. Die Band ist zusammen gewachsen und das merkt man „Christenfeind“ auch deutlich an. Die Produktion drückt mächtig und unheilvoll aus den Boxen und der rohe und ungeschliffene Gitarrensound erzeugt eine eisige und kalte Atmosphäre. Markantes Merkmal sind auch die Vocals von Adalwolf, der den Songs so seinen persönlichen Stempel aufdrückt. Klasse Leistung. Es fällt mit schwer einen einzelnen Song hervor zu heben und dennoch ist „Gequälte Kinder Gottes (Paedophilia Erotica)“ ein ganz spezieller Sond, der sich lyrisch mit den sexuellen Missbrauchsvorfällen in der katholischen Kirche beschäftigt, und sich deshalb eindeutig von den sonstigen BM Thematik abhebt. In der heutigen Zeit ist es wichtig die Gesellschaft auch für solche Themen zu sensibilisieren, denn bei Missbrauch tun sich menschliche Abgründe auf. Ein weiteres Highlight ist die Coverversion von „Spill the Blood of the Lamb“, einem wahren Klassiker von Judas Iscariot. Lyrisch passt der Song super auf das Album und spielerisch ist die Coverversion hervorragend gelungen. Den Abschluss des Albums bilden „Misanthrophie“ und „Nacht des Untergang“, die schon in ihrer Urform auf den Demos zu finden sind. „Christenfeind“ ist einfach ein klasse Album, dass spielerisch zu überzeugen weiß und sich dabei nicht nur an BM Nostalgiker richtet. Adalwolf verdient mehr Aufmerksamkeit, denn musikalisch wird mit der Band auch in Zukunft zu rechnen sein.

Fazit:
„Christenfeind“ ist eine Reminiszenz an die frühen 90ziger Jahre. Das Album klingt roh und ungeschliffen und überzeugt durch seine kalte und eisige Atmosphäre. Die lange Wartezeit hat sich mehr als gelohnt und die Band spendiert den Hören mit „Spill the Blood of the Lamb“ eine geile Judas Iscariot Coverversion. Ich spreche eine ganz klare Kaufempfehlung für das Album aus. Unterstützt den BM Untergrund!

Trackliste:
1. Dies Irae
2. Ihr seid die Seuche, …
3. Gequälte Kinder Gottes (Paedophilia Erotica)
4. Misanthropie
5. Christenfeind
6. Virus Christ
7. Spill the Blood of the Lamb (Judas Iscariot Cover)
8. Misanthropie (Demo)
9. Nacht des Untergangs (Demo)

Lineup:
Adalwolf: Vocals & Guitars
S.: Guitars
Hiverfroid: Drums

Bewertung: 5,5 /6

Band: https://www.facebook.com/Adalwolf-285013288195331/

@ Mjöllnir 2019